Während auf den größeren Höfen in der Gemeinde Holzen Ende des 19. Jahrhunderts mehrfach Kreuze zu finden sind, gab es vereinzelt auch andere Formen der Volksfrömmigkeit. So stand auf dem ehemaligen Haupthof der Bauerschaft Holzen - dem Severinshof - kein Hofkreuz, sondern ein Bildstock. Dieser wurde von den Hofesinhabern im Jahre 1954 im Zuge der Neugestaltung des Gartens errichtet. Er trägt auf der Rückwand die Inschrift „Sankt Joseph 1954“. Im gemauerten Bildstock, der mitten im Garten stand, befand sich eine vergitterte Nische, in der eine geschnitzte Figur des Hl. Josef aufgestellt war. Nach dem Bericht der Familie Rüngeler und der Überlieferung zu Folge soll der Hl. Josef der Schutzheilige des Hofes gewesen sein. Das lässt darauf schließen, dass die Figur deutlich älter ist als der Bildstock und evtl. vorher einen anderen Standort gehabt hat.
Der Hl. Josef war und ist der Schutzpatron des Erzbistums Köln, zu dem das kurkölnische Sauerland bis ca. 1820 gehörte. Im frühen 19. Jahrhundert taucht Hl. Josef auch als Taufname bei Kindern des Hofes auf. Aus dieser Zeit könnte die Hofesverbindung zur Verehrung des Hl. Josef stammen.
Nach dem Abriss des Wohnhauses und des Stallgebäudes im Jahre 2015 blieb der Bildstock zunächst stehen. Die Figur des Hl. Josef wurde der neuen Eigentümerfamilie Krengel übergeben und soll später wieder in der Hofanlage aufgestellt werden.