Gegenüber dem Hof Blome befindet sich am Holzener Ortsausgang in Richtung Kehlsiepen- Bremke ein altes Wegekreuz. Bevor die Bebauung der Bremkestraße im vergangenen Jahrhundert sich bis zum Kreuz ausdehnte, war nur ein einziger Hof in der Nähe. Noch zu Klosterzeiten hatte der Oelinghauser Propst seinem Bediensteten (Heinrich Wälter) erlaubt, das sog. Stubbenholz zu roden und hier einen kleinen Hof zu errichten. Dafür musste er die Waldaufsicht im nahem Pottenberg übernehmen. Und da Heinrich Wälter u.a.als Pförtner im Kloster tätig war, erhielt die kleine und damals noch weit vom Dorfkern entfernte Siedlungsstätte den Beinamen „Pötners“.
Das sehr große und markante Kreuz auf der Ecke der Straßen „Am Walde“ und „Bremkestraße“ steht auf dem Grund und Boden des früheren „Pötner-Anwesens“ und wurde deshalb wohl auch „Pötners-Kreuz“ genannt. Heute wird eher die Bezeichnung „Kreuz an Blomen Ecke“ nach dem gegenüberliegenden Anwesen Blome verwendet.
Wie alt ein Kreuz an dieser Stelle wirklich ist, ist nicht bekannt. Da es sich um eine alte Wald-Feld Grenze handelt – vor der Aufteilung des Hudelandes führte hier der Weg zur Bremke in den Wald – war diese Stelle ganz besonders gekennzeichnet. In unmittelbarer Nähe des Kreuzes wurde in den 1980er Jahren ein alter Jagdschnadestein mit der Aufschriift 1590 gefunden, mit dem die damalige Priorin des Klosters Oelinghausen, Ottilia v. Fürstenberg in der Auseinandersetzung mit dem Kurfürsten die Grenze ihres großes Jagdrevieres gekennzeichnet hatte. Hier beim Eintritt in die dörfliche Feldflur ein Kreuz zu setzen, ist durchaus nachvollziehbar.
Das braun gestrichene Kreuz mit ockerfarbenen Kanten trägt die Aufschrift „A – O“ welches für Alpha und Omega – Anfang und Ende steht. Sinnbildlich war das Kreuz für die von der Bremke und aus Menden kommenden Wanderer das „Alpha“, der Anfang der Dorfgemarkung Holzen, für die aus dem Dorf Holzen kommenden Menschen war es das „Omega“, das Ende der Holzener Feldflur.
Ein besonderer Vorfall ereignete sich 1945 in der Nähe des Kreuzes. Nach dem Kriegsende versuchten die Holzener Bürger ihr Eigentum durch „Patroullien“ und „Nachtwache“ vor den marodierenden Ostarbeitern aus den geöffneten Lagern im Hönnetal zu schützen. Heinrich Wälter und Theodor Wessel wurden hier auf einer Wache angeschossen und erlagen später ihren schweren Verletzungen. So ist dieses Kreuz neben seiner früheren Funktion als Wege- und Grenzkreuz auch ein Ehrenmal für die beiden erschossenen Dorfbewohner, ein Mahnmal für den Frieden und verdient eine besondere Aufmerksamkeit.
Diese erhält das Kreuz jeweils im Herbst durch den unmittelbar hinter ihm stehenden alten Kastanienbaum. Schon mehrere Generationen von Holzener Kindern haben hier die glänzenden braunen Früchte für ihre Bastelarbeiten gesammelt. Der Baum, das Kreuz und auch der alte Jagdschnadestein bilden letztlich eine Einheit.